
Weekendtrip
Juhhhuuu Wochenende – was wollen wir machen? So fängt unser Wochenende eher selten an, da wir wochenends meist verplant sind. Dieses Wochenende haben wir aber mal nichts vor, haben „Kinderfrei“ und auch keinen Plan. Nachdem jetzt in der Ferienzeit der Verkehr Richtung Süden eher stockend voran geht, vor allem gerade am Wochenende, entschieden wir uns dem Verkehr entgegen zu fahren und so war Deutschland gleich mal als Richtung vorgegeben. Da wir beide schon des Öfteren Positives von Nürnberg gehört haben, war somit auch unser Ziel gleich ausgemacht. Über booking.com suchten wir uns eine Unterkunft, auch diese war schnell gefunden, das Leonardo Royal Hotel Nürnberg, ein modernes Hotel mit großzügiger Zimmergröße, welche auch gut ausgestattet sind, direkt am Hauptbahnhof gelegen und somit unweit der Altstadt. Das Parkhaus ist gleich nebenan, kostet als Hotelgast € 18,-/Tag und ist mit einem Lift mit dem Hotel verbunden. Wir buchten uns online auch gleich noch eine Tour durch die historischen Felsengänge Nürnbergs und dann war die Planung auch schon abgeschlossen.
Am Samstag um 9:00 ging es los, von Linz sind es etwas mehr als 3 Stunden Fahrzeit bis Nürnberg und so waren wir kurz nach Mittag auch schon am Ziel. Das Hotel war schnell gefunden und auch unser Parkplatz im Parkhaus war gut zu finden. Wir wollten eigentlich dann nur noch schnell das Gepäck im Hotel abgeben, aber zu unserer Überraschung war unser Zimmer auch schon fertig und so konnten wir gleich auch noch einchecken und den Koffer aufs Zimmer bringen.



Vom Hotel aus geht es Richtung Altstadt, welche nur 5min entfernt liegt. Am Beginn der Altstadt findet man den Handwerkerhof welcher 1971 als Touristenattraktion im Waffenhof des Frauentors gegründet wurde und wo man neben einigen Gaststätten auch die ersten Souvenirs finden kann. Der Hof besticht durch die Gebäude im Fachwerkbau.



Für uns ging es von hier aus mal durch die Altstadt, wo es an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt, von der Lorenzkirche welche die gotische Pfarrkirche des südlich der Pegnitz gelegenen Siedlungskerns war und um 1250 gebaut wurde, der Frauenkirche an der Ostseite des Hauptmarkts, den Nürnberger Hauptmarkt, der zentrale Platz in der Altstadt. Hier findet werktags der Wochenmarkt statt. Auch den schönen Brunnen, die Sebalduskirche, das Albrecht Dürer Haus, in welchem ab 1509 Deutschlands berühmtester Maler wohnte und arbeitete, und heute als Museum zu besuchen ist, sowie die Weißgerbergasse mit ihren schönen Fachwerkhäusern, der Henkersteg und dann oberhalb der Altstadt, auf einem Sandsteinrücken gelegen, die Nürnberger Burg – das Wahrzeichen der Stadt, welche als Doppelburg aus der Kaiserburg und der Burggrafenburg besteht, lagen auf unserer Entdeckungstour.



Da das Wetter am Nachmittag besser wurde und uns die Sonne ins Gesicht strahlte bekamen wir Lust auf eine Kaffeepause und ein kühlendes Eis. In der Altstadt gibt es sehr viel kulinarisches zu finden und so dauerte unsere Suche nicht lange und wir fanden ein gemütliches Plätzchen nahe der Pegnitz im Gastgarten eines Cafe´s. So lässt es sich aushalten, Sommer, Sonne und ein schöner Ausblick.

Da wir unsere Tour durch die historischen Felsengängen ja schon online gebucht hatten und dies um 17:00 mussten wir unseren Platz an der Sonne räumen und machten uns auf den Weg in die Bergstraße von wo die Tour startet. Die Felsengänge sind das größte Felsenkeller-Labyrinth Suddeutschland. Im Lauf vieler Jahrhunderte gruben die Nürnberger Bürger Gewölbe und Gänge in den leuchtenden Buntsandstein unter ihrer Stadt. 1380 wurde die weitläufige Felsenkelleranlage zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In all den vielen Jahren dienten die Keller vornehmlich der Reifung und Lagerung von Bier – allen voran dem roten Nürnberger Stadtbier, während des 2.Weltkrieges war er auch Luftschutzpunker und diente der Nürnberger Bevölkerung als Schutz. All dies kann man im Zuge einer Führung um € 12,-/Pers. entdecken. Wir fanden die Tour sehr interessant und man fühlte sich durch die Geschichten – wusstet ihr, dass im Mittelalter jede Person, vom Kind bis zum Greis pro Jahr ca. 500l Bier trank? – ins Mittelalter zurück versetzt.



In den Felsenkellern ist es auch in den Sommermonaten etwas kühler, daher ist eine leichte Jacke sicherlich für den Einen oder Anderen eine gute Idee. Nach ca. einer Stunde endet die Tour in der Hausbrauerei Altstadthof wo wir natürlich noch ein Nürnberger Rotbier kosten wollten, bevor es für uns weiter ging. Da sich auch schon der Hunger meldete schlenderten wir in der Umgebung etwas umher um schließlich typisch fränkische Hausmannskost genießen zu können. Bekannt ist Nürnberg neben dem Lebkuchen vor allem für die Nürnberger Bratwürste und das knusprige Schäufele, welches auch wir unbedingt testen wollten. Im Augustiner Zur Schranke fanden wir im Gastgarten ein gemütliches Plätzchen mit Blick auf die Burg und das Albrecht Dürer Haus. Auf unserem Speiseplan stand eine Vorspeisenvariation und dann natürlich das Schäufele… unbedingt probieren wenn ihr in Nürnberg seid!



Nach dem deftigen Essen war es an der Zeit für einen Verdauungsspaziergang, so schlenderten wir noch etwas durch die Gassen der Altstadt, machten etwas Schaufensterbummel und genossen die Abendstimmung an der Pegnitz. Wir ließen den Abend ruhig ausklingen.
Am Sonntag starteten wir den Tag ganz gemütlich mit einem sehr gutem Frühstück im Restaurant im Literaturhaus, wo wir den restlichen Tag planten und auch gleich noch online die Eintrittskarten
(€ 8,00/Pers.) für die Tour durch das mittelalterliche Lochgefängnis buchten. Gestärkt ging es von dort aus durch die Innenstadt zum Rathaus, wo der Treffpunkt für die gebuchte Tour zu finden ist. Das „Nürnberger Loch“ ist der älteste Teil des Rathauses und eines der größten erhaltenen Stadtgefängnisse des Mittelalters. Einst boten hier die Nürnberger Bäcker ihre Waren an. Als die Nürnberger ab 1332 mit dem Hauptmarkt ihre neue Stadtmitte schufen, bauten sie das Brothaus zum Rathaus um. Das Gelände ringsum schütteten sie auf, und so wurde das Erdgeschoss zum Keller und die Läden zum Gefängnis. Das Loch war vor allem Untersuchungsgefangenen und Todeskandidaten vorbehalten. Zellen, Folterkammer, Schmiede, Gefängnisküche und Brunnenraum vermitteln noch heute ein eindringliches Bild damaliger Gerichtsbarkeit.



Für uns ging es nach rund einer Stunde und einer sehr interessanten Tour wieder ins Freie und wir suchten uns nach den Geschichten über den Henker der Stadt auch gleich noch dessen Haus. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert wohnten hier am Rande der Stadt der Henker und sein Gehilfe. In der ehemaligen Dienstwohnung, dem „Henkerhaus“, ist eine Ausstellung zur Nürnberger Rechtsgeschichte zu sehen. Von dort gehts über den Henkersteg. Das Fachwerkhaus daneben diente im Mittelalter als Lepraspital. Später wurde das heute als „Weinstadel“ bezeichnete Gebäude als Weinlager genutzt.



Vom Henkersteg ging es in durch die Weißgerbergasse. Wo früher die Weißgerber arbeiteten, findet ihr heute einen der schönsten Orte in Nürnberg. Die Gasse ist geprägt von den romantischen Fassaden der kleinen Häuser. Fachwerk reiht sich an Fachwerk. Mal in weiß, mal in gelb oder rosarot – die Hausfassaden sind bunt. Diese bunte Mischung und das Fachwerk bilden eine einzigartige Kulisse. Leider spielte uns das Wetter nicht so mit und wir suchten Unterschlupf. Um diese Pause auch „sinnvoll“ zu nützen gönnten wir uns einen Kaffee und einen echt sehr leckeren Apfelstrudel.



Das Wetter wurde wieder besser und der Regen, aber auch wir zogen weiter in Richtung der Nürnberger Kaiserburg, welche 1050 als Königsgut erstmals urkundlich erwähnt wurde und in der Zeit der salischen und staufischen Könige und Kaiser ein wichtiger Stützpunkt ihrer Reichs- und Hausmachtpolitik war. Burg und Ort bildeten einen bevorzugten Aufenthaltsort der umherreisenden Herrscher, die hier Hoftage und Reichsversammlungen abhielten. In der Kaiserburg Nürnberg können heutzutage die Doppelkapelle aus der Romanik mit einem spätgotischen Kruzifix von Veit Stoß, der Tiefe Brunnen mit einem Brunnenschacht von 47 Metern, der Sinwellturm sowie eine umfangreiche Sammlung von Waffen und Geräten besichtigt werden. Der Eintritt für die gesamte Burg beträgt € 7,00/Pers. Neben der Burg kann man auch durch den Burggarten schlendern oder die Aussicht auf die Stadt genießen.



Nachdem es mittlerweile schon fast 16:00 war, wir die Zeit auf unserer Entdeckungstour durch die Burg etwas aus den Augen verloren hatten, machten wir uns auf in Richtung Hotel. Wir hatten ja den Nachmittagskaffee und Kuchen auf Mittag vorgezogen und so wurde es Zeit uns etwas für unser verschobenes Mittagessen zu suchen. Die Auswahl an Restaurants und Gasthäuser ist in der Innenstadt sehr groß, jedoch fiel uns gestern schon ein Restaurant ins Auge – nicht ganz typisch bayrisch aber sehr gut und definitiv zu empfehlen. Monki Ramen, in der Altstadt gelegen, unweit von unserem Hotel hatte es uns angetan und so machten wir es uns im Gastgarten gemütlich und genossen unseren Lunch.



Für uns hieß es nach dem sehr guten Essen, uns auf den Weg zum Auto zu machen, welches wir, obwohl wir um 10:00 Uhr aus dem Hotel auscheckten, noch bis 18:00 in der Garage lassen durften. Es wird definitiv nicht unser letzter Ausflug nach Nürnberg bleiben. Die Stadt hat viel zu bieten und zu entdecken und steht bei uns ganz bestimmt in der Adventzeit das nächste Mal auf unserer ToDo-Liste. Wir können einen Ausflug nach Nürnberg auf jeden Fall empfehlen.

