Irland

Roadtrip

In 9 Tagen durch Irland

In diesem Beitrag wollen wir euch einen Einblick in unsere Tour über die grüne Insel geben. Natürlich mit vielen nützlichen Tipps, Infos und der Routengestaltung. Insgesamt waren wir 9 Tage unterwegs und wir müssen gestehen, das Programm war doch ganz schön straff. Empfehlen würden wir euch für diese Tour ein bis zwei Tage mehr einzuplanen, da es einfach so viele schöne Ecken, Städte und vor allem atemberaubenden Landschaften zu entdecken gibt. Irland blieb uns mit seinen Eindrücken, sowie der Freundlichkeit der Iren und der Kulisse in bester Erinnerung.

Die Route

Ein Roadtrip durch Irland stand schon lange auf unserer Liste und wurde nun endlich verwirklicht. Nachdem wir von zu Hause aus schon einiges planen und buchen konnten (Flug, Mietwagen, Route, Unterkünfte) machten wir uns Ende August auf die Reise. Von München gings mit Air Lingus – ist ja eine irische Fluglinie – nach Dublin. Der Flug war sehr unkompliziert und nach ~ 2 Stunden ist man auch schon auf der Insel. Dort holten wir uns direkt am Flughafen unseren Mietwagen, welchen wir, wie fast immer, über „billiger-mietwagen.de“ gebucht haben. Tipp: Zu empfehlen ist immer ein Mietwagen ohne Selbstbehalt, vor allem wenn man im Linksverkehr unterwegs ist.

Als wir alles verstaut hatten, gings auch schon los.

Unsere Route gestalteten wir wie folgt:

  • Tag 1 – von Dublin nach Belfast
  • Tag 2 – von Belfast nach Carrick
  • Tag 3 – von Carrick nach Achill Island
  • Tag 4 – von Achill Island nach Ballybunion
  • Tag 5 – von Ballybunion nach Portmagee
  • Tag 6 – von Portmagee nach Killarney
  • Tag 7 – von Killarney nach Portroe
  • Tag 8 – von Portroe nach Dublin
  • Tag 9 – von Dublin nach München

In Summe waren es ca. 2.000 km, was für einen Roadtrip eigentlich ganz ok ist, aber vergesst bitte nicht, dass die Straßen in Irland oft sehr schmal und kurvig sind.

Unser erster Tag auf der Insel

Wir kamen kurz nach Mittag in Dublin an. Vom Flughafen ging es gleich mal direkt nach Belfast, wo wir zuerst einmal in unserer Unterkunft Amica Guesthouse eingecheckt haben.

Tipp: Da Nordirland nicht mehr bei der EU ist, könnte euer Netzanbieter Roaming- Gebühren verlangen.

Von dort aus waren wir relativ schnell im Zentrum. Vorbei am Albert Memorial Clock Tower ging es durch die Altstadt, wo wir es uns nach unserer Sightseeingtour in einem der etlichen Pubs- wie für Irland und auch Nordirland typisch, natürlich mit Live Musik – gemütlich gemacht haben und den ersten Abend ausklingen liesen.

In Belfast könnt ihr euch neben dem Clocktower auf jeden Fall das Titanc Belfast Museum, wo ihr auch das Schiffsmuseum Nomadic findet, die Peace Wall oder auch Crumlin Road Goal, ein viktorianisches Gefängnis, anschauen oder ihr schlendert einfach durch die Stadt und genießt das atemberaubende Flair.

Tag 2

Titanic Belfast Museum

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Titanic Belfast Museum, welches auf dem Werftgelände der Titanic liegt.

Hier findet ihr auch die Slipanlage, wo die Titanic ins Wasser gelassen wurde und könnt euch auch die SS Nomadic ansehen.

Für uns hieß es „good bye“ Belfast und wir machten uns auf den Weg Richtung Norden. In der Nähe von Ballymoney kamen wir zu unserem nächsten Ziel.

Einer der schönsten Orte Nordirlands, die Buchenallee Dark Hedges welche es sogar in die Serie „Game of Thrones“ geschafft hat. Die beeindruckende Allee welche die Bregagh Road säumt, ist mehrere hundert Jahre alt und ist wohl eine der meist fotografiertesten Alleen der Welt, und das nicht umsonst. Wir gingen entlang der Straße bis zum Gracehill Anwesen, wo auch ein kostenloser Parkplatz zur Verfügung stand. Von diesem Hot Spot ging es direkt weiter zum Nächsten.

Dark Hedges

Giant´s Causeway, dem nördlichsten Punkt unserer Reise. Hier stehen euch einige Parkplätze zur Verfügung. Da wir vorab nicht reserviert haben und auch nicht in das Visitor Center gegangen sind, parkten wir – gegen eine geringe Gebühr – etwas die Straße runter. Von dort gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder am Grat entlang und dann über Stufen hinunter oder über einen Weg vorbei am Visitor Center entlang des Meeres, hin zu den beeindruckenden Basaltsäulen, für die diese Landschaft so berühmt ist. Man kann diese beiden Wege auch gut als Rundweg kombinieren. Rund 40.000 sechseckige, 60 Millionen Jahre alte Basaltsäulen ragen hier an der Küste aus dem Meer heraus. Laut einer Sage baute sich ein Riese aus diesen Felsen einen Weg nach Schottland zu seinem Kontrahenten, der Giant’s Causeway war geboren. Am besten besucht ihr diesen früh morgens, da es dann, aufgrund der Touristenmassen, noch relativ ruhig ist. Dieser Spot ist definitiv einen Besuch wert. Einfach atemberaubend!

Giant’s Causeway
Basaltsäulen

Wir trennten uns von diesem herrlichen Ausblick und setzten unsere Reise fort, zurück Richtung Irland. Vorbei an der Bushmills Destillerie, welche in der Nähe liegt und auch zu besichtigen ist, ging es weiter nach Teelin in der Grafschaft Donegal, wo wir unsere nächste Unterkunft, das Slieve League House B&B, gebucht hatten. Diese Unterkunft ist echt sehr zu empfehlen. Wir wurden sehr freundlich in dieser sehr ruhigen, sauberen Unterkunft willkommen geheißen. Diese, wie auch die meisten anderen Unterkünfte auf unserem Trip haben wir über booking.com gebucht.

Tag 3

Nachdem wir ja, wie der Name der Unterkunft schon vermuten lässt, in der Nähe der Klippen von Slieve League geschlafen haben, brachen wir früh morgens zu einer kleinen Wanderung zu den Klippen auf. Diese fallen steil ins Meer und gehören mit über 600 m Höhe zu den höchsten Klippen Europas.

Klippen von Slieve League
Gleniff Horseshoe

Weiter gings über kleine Straßen entlang des Atlantic Way Richtung Donegal, einem kleinen, aber sehr sympathischen Ort, welchen wir nach einer kurzen Erkundungstour auch gleich für unsere Mittagspause nützten. Hier können wir euch das Olde Castle auf jeden Fall empfehlen. Gestärkt ging es dann entlang des Gleniff Horseshoe Drive zum Gleniff Horseshoe, einem Tal, geformt in der letzten Eiszeit, welches auch zum Wandern einlädt. Da noch einige Kilometer vor uns lagen, machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem nächsten Zwischenziel, Achill Island, wo wir uns abends noch ein Guiness gönnten, bevor es Zeit wurde gute Nacht zu sagen.

Tag 4

Auch heute starteten wir den Tag, mit einem ausgiebigem, typisch irländischen Frühstück. Gestärkt machten wir einen kleinen Spaziergang um in Schwung zu kommen. Achill Island ist neben der Hauptinsel, die größte Insel Irlands. Hier findet sich neben einem der schönsten Stränden, Keem Bay, auch noch ein neolithisches Grab oder auch die Klippen am Achill Head. Für uns war es Zeit aufzubrechen. Vorbei an einer beeindruckenden Landschaft, tauchte nach knapp 2 Stunden Fahrt, unser nächster Stopp, Galway auf. Galway ist die Hauptstadt der Grafschaft Galway und mit rund 85.000 Einwohnern die größte Stadt im Westen Irlands. Die Stadt, mit ihrem geschäftigem Treiben, dem Latin Quarter – dem kulturellen Herzens der Stadt, oder auch der Kathedrale von Galway sowie das Claddagh-Viertel laden zum Besuchen und verweilen ein. Nehmt euch ruhig etwas Zeit um diese Stadt zu erkunden.

Kathedrale von Galway

Von Galway fuhren wir vorbei an Kinvara, wo wir uns im Keogh’s einen sehr leckeren Rinderschmortopf schmecken ließen, bevor es weiter ging zu den Cliffs of Moher. Hier müssen wir zugeben, dass wir die Strecke zu den Cliffs und von dort weiter zu unserer Unterkunft deutlich unterschätzt haben, dies, wie schon erwähnt, wegen der kurvigen, engen Straßen. Aber in der Abendsonne erreichten wir dann doch die Cliffs of Moher, welche zu Recht ein wirklicher Touristenmagnet sind. Hier gibt es ein Visitor Center sowie auch einen Parkplatz, welcher pro Person verrechnet wird. Der Ausblick entschädigt aber die lange Anfahrt, sowie die deutlich überzogenen Parkplatzgebühren. Im Dunkeln ging es zu unserer nächsten Unterkunft, Wilde Ballybunion in Ballybunion.

Cliffs of Moher

Tag 5

Heute hatten wir neben einem Traumwetter, auch wieder eine Traumkulisse für unseren Morgenspaziergang. Entlang des schönen Sandstrandes ging es von der einen Seite Ballybunions zur anderen. Bei diesem Wetter bekommt man doch glatt Lust ein Bad im Atlantik zu nehmen. Spoileralarm – dies sollte noch kommen. Von diesem kleinen Ort wurde übrigens 1919 die erste transatlantische Sprachübertragung nach Kanada gesendet.

Sandstrand von Ballybunion

Für uns wurde es wieder Zeit weiter zu ziehen und so machten wir uns auf, vorbei an kleinen Fischerdörfer, zum Ring of Kerry. Der Ring of Kerry ist eine Panormaküstenstraße und verläuft entlang der Küste der Iveragh Halbinsel. Er hat eine Länge von 179 km und ist eine der schönsten Panormastraßen die wir bis jetzt gesehen haben. Wir fuhren den Ring of Kerry bis zu unserem Etappenziel in Portmagee. Einem kleinen Hafenstädtchen, von wo aus im Sommer Touren auf die Skellig Inseln angeboten werden.

Aber auch nach Valentia Island kommt man von hier aus. Diese Möglichkeit nutzten wir, um den Sonnenuntergang zu genießen. Von der Insel aus hat man einen tollen Blick aufs Meer. An der Spitze der Insel kann man sich auch einen Leuchtturm ansehen. Nachdem die Sonne verschwunden war, suchten wir nach einem kleinen Bierchen in einem Pub, unsere Unterkunft Atlantic Sunset, welche wir euch sehr empfehlen können, auf.

Valentia Island

Tag 6

Um auch heute wieder frisch und munter in den Tag zu starten, suchten wir uns einen schier endlosen Sandstrand, Ballinskelligs Bay, um uns die Füße zu vertreten. Entlang des Ring of Kerry ging es dann weiter nach Waterville, wo wir es uns am Meer mit einem Picknick gemütlich machten und die Sonne und den Ausblick genossen, bevor es wieder hieß, on the road again.

Ring of Kerry

Nachdem wir die meiste Zeit entlang des Meeres unterwegs waren, das Wetter herrlich und der nächste Strand schon wieder in Sichtweite lag, machten wir noch eine kleine Abstecher zum Derrynane Beach um den Sand zwischen den Zehen zu spüren. Wie schon kurz erwähnt, war es an der Zeit die Klamotten zu wechseln und den Sprung ins kalte Nass zu wagen und ja es war kalt … um es genau zu sagen, hatte das Meer – 14°, aber etwas Abhärtung schadet nicht. Das zeigten uns auch die Iren, die diesen Tag ebenfalls am Meer verbrachten und ohne mit der Wimper zu zucken, ins Meer gingen. Voller Energie verließen wir den Beach und nach einer kurzen Autofahrt fiel uns – wie so oft schon – wieder ein Schild, welches uns vom Kurs abbringen sollte, auf. Vor uns lag das Staigue Fort, eines der besterhaltensten und restauriertesten, aus Steinen geformte Ringforts, aus der Zeit 400 – 300 nach Christus.

Staigue Steinfort

Da wir heute unseren Zeitplan einmal etwas einhalten wollten, fuhren wir von dem Fort direkt durch den Killarny National Park in Richtung unseres heutigen Zieles. Aber was sollen wir euch sagen, ein traumhafter Ausblick, eine unberührte Landschaft jagt die nächste und so legten wir doch noch den einen und anderen Zwischenstopp ein, um die Natur, die frische Luft, die Ruhe und das satte Grün, dass in Irland gefühlt 100 verschiedene Grüntöne aufweist, zu genießen. Am frühen Abend erreichten wir Killarney. Die kleine Stadt liegt an den Ausläufern der McGillycuddy Reeks, dem höchsten Gebirgszug Irlands. Umgeben von Seen, Parks, Wäldern, welche zum Wandern einladen, findet sich auch in der Stadt viel zu entdecken. Ross Castle, Muckross House, Killarney Nationalpark, Torc Wasserfall sind nur einige der Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Aber auch die Live Musik in den etlichen Pubs oder die kleinen Geschäfte, laden zum Verweilen ein. Wir nutzten die Gelegenheit und machten es uns in einem Pub gemütlich, lauschten der Musik und genossen unser Essen, bevor wir geschafft von den ganzen Eindrücken ins Bett fielen.

Tag 7

Heute haben wir ein kleines, feines Lokal entdeckt, wo wir uns ein tolles Frühstück gönnten, bevor wir die Gegend erkundeten. Es ging in den National Park, vorbei an dem Torc Wasserfall zu einer Aussichtsplattform mit Blick über das Valley. Am Rückweg wanderten wir noch zum Wasserfall, bevor wir dem Muckross House einen Besuch abstatteten. Zum Schluss unserer Killarney Entdeckungstour spazierten wir noch zum Ross Castle welches direkt am Ostufer des Lough Leane, dem größten der drei Seen im Nationalpark, liegt. Bevor wir von diesem tollen Ort Abschied nehmen, hier noch ein paar Eindrücke von Killarney und seinem National Park

Hier verließen wir auch den Ring of Kerry und fuhren landeinwärts Richtung Portroe, am Lough Derg gelegen. Der Lough Derg ist der größte der drei Shannon Lakes und lag für uns ideal, um das Landesinnere von Irland zu entdecken, sowie am nächsten Tag auch nicht zu weit nach Dublin fahren zu müssen. In dem kleinen Ort, direkt am Wasser, haben wir unser Highlight was Pubs betrifft, gefunden. Ein Trio spielte live ein irisches Lied nach dem anderen. Die Stimmung war unbeschreiblich, das Essen schmeckte sehr gut und die Einheimischen, welche aus dem ganzen Ort zusammen kamen, nahmen uns gleich in ihrer Mitte auf. Insgesamt ein perfekter Abend in der Larkins Bar. Auch unsere Unterkunft war heute ganz speziell. Wir fanden eine Lodge, direkt am See. Ob fischen, wandern oder eine Runde mit dem Boot zu drehen, hier hätten wir es auch noch einige Tage mehr ausgehalten.

Tag 8

Unser letzter Roadtrip-Tag brach an und das Timing hätte nicht besser sein können. Nachdem wir die ganze Woche von dem tollen Wetter verwöhnt wurden, begann es in der Früh zu regnen. Dieses Regenwetter nutzten wir gleich aus, um mit dem Auto weiter nach Dublin zu fahren. Nach 2 Stunden Fahrt kamen wir in Dublin an, wo wir zuerst einmal unseren Mietwagen direkt in der Stadt zurückgeben konnten. Danach suchten wir unser Hotel auf, um uns von unserem Gepäck zu befreien, bevor es in die Altstadt ging. Da uns das Wetter heute nicht besonders mitgespielt hatte, war jetzt der richtige Zeitpunkt, einige Souveniere und Mitbringsel zu besorgen. Als der Regen aufhörte ging es noch ab in den Stadtteil Temple Bar, dem Kulturviertel Dublins, das wohl bekannteste Viertel der Stadt.

Was man sich in Dublin auf jeden Fall ansehen sollte, ist das Trinity College, welches 1592 gegründet wurde, die mehr als beeindruckende Bibliothek und dem Book of Kells, dem Guinness Storehouse, wo ihr auf 7 Stockwerken alles über das Nationalgetränk erfahren könnt, der St. Patrick’s Cathedral – das Wahrzeichen der Stadt, welches im Jahre 1191 errichtet wurde, aber auch Dublin`s Castle, die National Gallery oder auch der Phoenix Park – der Stadtpark von Dublin.

Tag 9

Der Tag der Abreise wurde noch genutzt, um Dublin kennen zu lernen. Nach dem Frühstück ging es in das Stadtzentrum wo wir eine Hop on Hop off Tour um € 30/p. Person buchten. So eine Tour machen wir generell sehr gern, da man hier in kürzester Zeit einen tollen Überblick über die schönsten Sehenswürdigkeiten einer Stadt bekommt und man jederzeit aussteigen bzw. wieder zusteigen kann. Auf jeden Fall jedoch eine gute Idee, wenn man nicht viel Zeit hat.

Am Vortag buchten wir uns online auch noch einen Timeslot für das Trinity College bzw für die Trinity Library. Für uns war die Bibliothek ein Muss und wir können euch diesen Besuch nur ans Herz legen. Es ist eine der schönsten Bibliotheken die wir bis dato gesehen haben, wenn nicht sogar die Beeindruckendste. Auch das Flair, wenn man über das Gelände des College geht, ist unbeschreiblich.

Trinity Library
Trinity College

Jetzt hieß es aber ab ins Hotel das Gepäck holen und ab zum Flughafen. Hierfür nahmen wir uns ein Taxi, direkt zum Terminal. Bei einem Guinness ließen wir den Urlaub ausklingen und jetzt beim Erstellen des Beitrages ist es, als wären wir wieder vor Ort. Eines steht aber auf jeden Fall fest …. es war sicher nicht unser letzter Besuch auf dieser beeindruckenden Insel, mit so unglaublich freundlichen Iren. Wir hoffen, Euch auch etwas in den Bann Irlands gezogen zu haben und freuen uns, wenn Euch unser Beitrag gefallen hat.

Eure Foodytravellers.

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